Ein starkes Team

Vor einigen Monaten durfte ich zwei Juristen begleiten, die aufgrund einer Fusion ihre Stellen verloren hatten. Den Jobverlust mussten sie wohl oder übel akzeptieren, doch von nun an getrennte Wege zu gehen war für die beiden keine Option. Sie waren fest entschlossen, einen Arbeitgeber zu finden, der sie als Team einstellen würde. So entstanden zwei optisch aufeinander abgestimmte Dossiers, welche die individuellen Lebensläufe der beiden Juristen enthielten. Diese aussergewöhnliche Form der Bewerbung machte eine Privatbank neugierig, und die beiden wurden zu einem Gespräch mit den Vertretern der Rechtsabteilung eingeladen. Das Gespräch verlief gut, jedoch gefielen den Teamplayern die angebotenen Stellen nicht ganz. Beide hätten zwar im selben Büro arbeiten können, jedoch nicht in der Konstellation, die sich die beiden vorgestellt haben. Das nahezu perfekte Angebot abzulehnen, war für die beiden Juristen deshalb eine schwierige, aber unumgängliche Entscheidung.

Einige Wochen später meldete sich der CEO der Privatbank, dem man zwischenzeitlich die originellen Bewerbungsdossiers vorgelegt hatte. Er lud die beiden Freunde zu einem Gespräch ein und erklärte ihnen, dass er zwar grosses Interesse hätte, sie einzustellen, ihnen aber zurzeit keine passenden Stellen anbieten konnte. Er bat sie um Geduld, um mit seiner Geschäftsleitung entsprechende Team-Aufgaben zu finden, denn solche Entscheide kann auch ein CEO nicht im Alleingang fällen. Dieser Prozess zog sich zwar etwas in die Länge, aber letzten Endes wurden die beiden angestellt, und zwar in ihren Wunschfunktionen.

Das Besondere an dieser Geschichte ist der Teamgeist und die Beharrlichkeit, die vermeintlich Unmögliches eben doch möglich macht.

Beat Schwab, Senior & Executive Consultant